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Landkreisjournal Nr.042/2012

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Erscheinungsdatum: 09.05.2012

10 Ausgabe 42 9. Mai

10 Ausgabe 42 9. Mai 2012 Informationen Landkreis-Journal Amtsblatt Landkreis Görlitz Gemeinsam gegen wilde Müllablagerungen für eine saubere Grenzregion Der Landkreis Görlitz und der Verein der Gemeinden des Kreises Liberec führen 2011 bis 2013 ein gemeinsames grenzübergreifendes Umweltbildungs- und Informationsprojekt durch. Bei den tschechischen Partnern liegt der Arbeitsschwerpunkt in der Optimierung der Abfallwirtschaft sowie der Abfallentsorgung in ausgewählten Städten und Gemeinden, auch die altersübergreifende Umweltbildung ist ein wichtiger Meilenstein zur langfristigen Abfallvermeidung und -reduktion. Auf der deutschen Seite liegt der Fokus des Projektes auf der Umweltbildung und Information zu den Themen Abfallvermeidung, Abfalltrennung und Abfallentsorgung an Schulen und Kindergärten. Dabei werden Kinder mit umweltgerechtem Abfallverhalten vertraut gemacht. So führt beispielsweise die Umweltpuppenbühne des Naturschutzzentrums Zittauer Gebirge gGmbH an Kindergärten und Grundschulen ein kindergerechtes Puppentheaterstück auf und verteilt die themenbezogenen Malbücher, welche gemeinsam mit den tschechischen Partnern erarbeitet wurden. Für die Grundschüler und Schüler werden Arbeitsblätter bereitgestellt, auch können sich Kinder und Jugendliche am Wettbewerb „Kreatives Recycling“ beteiligen. Für Erwachsene werden im Rahmen des Vorhabens zahlreiche Publikationen rund um das Thema umweltgerechte Abfallentsorgung und Recycling entstehen. Schließlich wendet sich das Vorhaben an die gesamte Familie. Während der organisierten Sammelaktionen unter dem Thema „Saubere Grenzregion“ werden Müllablagerungen in Wald und Flur beseitigt. So wird die gemeinsame Grenzregion wieder lebenswerter und attraktiver gestaltet, denn wilder Müll stellt eine Gefahr für die Umwelt dar. Die Sammelaktionen „Sauberer Grenzregion“ werden in Kooperation mit ortsansässigen Vereinen, Schulen und Einrichtungen organisiert und durchgeführt. Folgende Termine sind für 2012 geplant: 2. Juni, 10 Uhr, Treffpunkt großer Parkplatz an der Gondelfahrt im Kurort Jonsdorf. Sammelgebiet: Jonsdorfer Felsenstadt. 2. Juni, 10 Uhr, Start am Pavillon am Zentralparkplatz in Oybin. Sammelgebiet: rund um den Berg Oybin 5. Juni, 14 Uhr, Start am Sägewerk im Kloster St. Marienthal in Ostritz. Sammelgebiet: Neißetal Weitere Sammelaktionen sind für den 18. und 19. Juli rund um Niesky in Vorbereitung. Kontakt: Andy Paul, Projektkoordinator, Büro für Projektmanagement, Ernst-May Straße 36, 02785 Olbersdorf, 1/I 03583 693511, Funk: 0172 2777641, E-Mail: andypaul@online.de; www.abfallprojekt.eu Seit April 2010 läuft das über das „Ziel 3 Programm der EU“-geförderte Projekt „Neophytenmanagement in der Euroregion Neiße“. Das Projekt nimmt sich eingeschleppten und sich stark ausbreitenden Pflanzen an, die auch als invasive Neophyten bezeichnet werden. Zum Projektgebiet gehören der südliche Teil des Landkreises Görlitz mit den Einzugsgebieten der Flüsse Neiße und Spree auf deutscher und die östlichen Hälfte des Liberecký Kraj mit den Einzugsgebieten von Neiße, Smědá und Jizera auf tschechischer Seite. Im Projektgebiet treten vor allem die folgenden Neophytenarten auf und sind damit Ziel von Managementmaßnahmen: Staudenknöteriche, Riesen-Bärenklau, Drüsiges Springkraut, Goldrutenarten. Am Projekt beteiligt sind neben dem Landkreis Görlitz und dem Liberecký Kraj, der Landschaftspflegeverband Zittauer Gebirge und Vorland, der Landschaftspflegeverband Oberlausitz, das Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gGmbH, das Planungsbüro Ingenieure Krüger & Jedzig und die Technische Universität Berlin. Im Landkreisjournal werden einzelne Arten vorgestellt, heute: Das Trojanische Pferd im Vogelfutter – Die Beifußblättrige Ambrosie Eine Vogelfütterung hilft Meise und Co, den Winter zu überstehen und bietet die Möglichkeit für interessante Tierbeobachtungen. Oft enthalt das gekaufte Futter allerdings auch die Samen der Beifußblättrigen Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia). Die nur etwa senfkorngroßen Samen keimen oft erst im späten Frühjahr und Frühsommer. Im Laufe des Sommers entwickelt sich daraus eine aufrechte, bis zu einem Meter hohe Pflanze. Wie schon ihr Name sagt, ähneln die Blätter in Form und Größe stark denen des als Gewürzpflanze bekannten Gewöhnlichen Beifußes. Allerdings erscheint die Unterseite Neophytenmanagement in der Euroregion Neiße der Beifußblätter aufgrund ihrer dichten Behaarung weißlichgrau während die Unterseite der Ambrosiablätter grün ist. Die männlichen Blüten öffnen sich ab Juli und sind in langen Trauben angeordnet. Die Ambrosie wird deshalb auch als Traubenkraut bezeichnet. Die unscheinbaren weiblichen Blüten und die sich aus ihnen später entwickelnden Samen sitzen dagegen in Knäulen in den Blattachseln. Die Übertragung des in großer Menge abgegebenen Pollens erfolgt, zum Teil auch über hunderte Kilometer, durch den Wind. Hier liegt dann auch das Hauptproblem für den Menschen. Der Pollen ist so stark allergieauslösend, dass viele Menschen eine Pollenallergie entwickeln oder sich die Symptome einer bestehenden Allergie bis zur Erkrankung an Asthma verschlimmern. Zudem verlängert die Pflanze schon aufgrund ihrer späten Blütezeit generell die „Leidenszeit“ für Pollenallergiker. Um der weiteren Ausbreitung dieses ungebetenen Zuwanderers aus Nordamerika entgegen zu wirken, ist es notwendig, die Pflanze vor der Samenreife (möglichst auch schon vor der Blüte) auszureißen oder abzumähen. Die ausgerissenen bzw. abgemähten Pflanzen können liegen gelassen oder kompostiert werden. Da der Kontakt mit dem Saft der Pflanze bei empfindlichen Personen zu einer allergischen Reaktion führen kann, sollten zum Ausreißen Handschuhe angezogen werden. Sind bereits reife Samen vorhanden, sollten die Pflanzen vorsichtig ausgerissen und in eine Tüte bzw. einen Sack gesteckt werden, um die leicht ausfallenden Samen nicht noch weiter zu verteilen. Sie können dann verbrannt oder mit dem Restmüll entsorgt werden. Eine einzelne Pflanze kann mehrere 10.000 Samen bilden, die bis zu 40 Jahre lang keimfähig bleiben. Überall dort, wo die Beifußblättrige Ambrosie bereits in den Vorjahren zur Samenreife gelangte, muss deshalb noch viele Jahre mit ihrem erneuten Auftreten gerechnet werden. Flächen auf denen mit dem Auftreten der Pflanze zu rechnen ist, sind vor allem Gärten, Äcker und Brachflächen. Besonders geachtet werden sollte auf Bereiche in der Nähe von Vogelfütterungen. Meldungen zum Vorkommen der Pflanze können auch im Rahmen des laufenden Neophytenprojektes unter 1 035872 39240 oder 03582 41396 abgegeben werden. Weitere Informationen erscheinen auf der Projektseite www.Neophytenmanagement.de Text und Fotos: Andreas Jedzig „Lehrpfade im Landkreis Görlitz“ Mit „Lehrpfade im Landkreis Görlitz“ hat das Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gemeinnützige GmbH im Auftrage des Landkreises eine Broschüre herausgebracht, in der eine Auswahl der schönsten Naturlehrpfade vorgestellt wird. Dieses 110 Seiten umfassende Heft möchte bei Landkreisbewohnern sowie deutschen und tschechischen Touristen die Entdeckerlust wecken und zugleich Anregungen geben, die natürliche Vielfalt des Landkreises Görlitz auf landschaftlich schönen Pfaden allein, in Familie oder mit der Schulklasse zu erkunden. Die Broschüre ist in den Touristinformationen des Landkreises Görlitz in deutscher Ausgabe erhältlich, zudem wird sie auch an Schulen ausgereicht. In tschechischer Sprache kann sie über das Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gemeinnützige GmbH bezogen werden. Die Broschüre entstand innerhalb des grenzübergreifenden deutsch-tschechischen Ziel3-Projektes „Öffentlichkeitsarbeit im Naturschutz in der Euroregion Neiße“. Leadpartner ist der Landkreis Görlitz. Kontakt: Naturschutzzentrum „Zittauer Gebirge“ gemeinnützige GmbH: www.naturschutzzentrumzittau.de, 1 03583 512512, I 03583 586124 Tschechischer Projektpartner: Gesellschaft für das Lausitzer Gebirge: www.spolecnostlh.cz

Hamtske łopjeno wokrjesa Zhorjelca Ausgabe 42 Informationen 9. Mai 2012 11 Auf den Spuren regionaler jüdischer Geschichte Bundesprogramm „TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN“ Programmbereich: „Entwicklung integrierter lokaler Strategien“ (Lokale Aktionspläne - LAP) Die Schkola Jonsdorf konnte bereits im Frühjahr ein Projekt, das sie in Zusammenarbeit mit der Mittelschule Cvikov/Tschechien und der NetzWerkStatt der Hillerschen Villa durchführte, aus Mitteln des Lokalen Aktionsplans (LAP) finanzieren. Zu Beginn der Zittauer Projektwoche besuchten die Schüler den neuen jüdischen Friedhof und die Synagoge in Dresden, um das Leben einer heutigen jüdischen Gemeinde kennen zu lernen. Der viertägige Besuch der Gedenkstätte Terezin/Theresienstadt wurde gemeinsam durch ein dreitägiges Seminar in Zittau vorbereitet. Zwölf Schülerinnen der 7. und 8. Klasse beschäftigten sich anhand der Biografie der Familie Lachmann aus Zittau mit dem Thema der jüdischen Geschichte der Stadt. Nach der Pogromnacht im November 1938 waren Lachmanns nach Berlin geflüchtet, wurden von dort aber 1942 über Dresden nach Theresienstadt deportiert. 1944 wurden die Zittauer Emma und Adolf Lachmann in Auschwitz ermordet. An ihr Schicksal erinnern Stolpersteine in der Bautzner Straße 3, wo sich das Wäschegeschäft der Familie befand. Diesen und andere Orte der jüdischen Zittauer Geschichte besuchten die Schüler während einer Stadtführung, die sie auch jeweils selbst erläuterten. „Die Kommunikation zwischen den Jugendlichen und die Mitarbeit war hochkonzentriert. Da hat das Arbeiten wirklich Spaß gemacht“, stellte Armin Pietsch von der NetzWerkStatt der Hillerschen Villa fest. Der LAP läuft seit 2007 im Rahmen des Bundesprogramms „Toleranz fördern, Kompetenzen stärken“ im Landkreis Görlitz. Bitte um Unterstützung Ein studentisches Projekt der Hochschule Zittau/Görlitz hat im Rahmen des Lokalen Aktionsplans einen Fragebogen zur Demokratieauffassung entwickelt und wird in den nächsten Wochen Bewohner des Landkreises befragen. Bitte unterstützen Sie die Studierenden, indem Sie ihnen ihre Fragen beantworten! Jugendtheaterstück kann gebucht werden Die Theaterpädagogische Werkstatt der Hillerschen Villa hat gemeinsam mit Jugendlichen ein Theaterstück entwickelt, das sich mit der Demokratiebewegung in den arabischen Ländern beschäftigt. Am Beispiel eines irakischen Abiturienten, der plötzlich aus seiner Heimat fliehen muss, wird mit dem Stück „Hinter der Sonne“ ins Thema Asyl eingeführt. Das Stück eignet sich im Zusammenhang mit einer moderierten Nachbereitung sehr gut für die Aufführung in Schulen, Jugendclubs und Freizeiteinrichtungen. Diese Arbeit der Theaterpädagogischen Werkstatt wird im Rahmen des Lokalen Aktionsplans aus den Mitteln des Bundesprogramms „Toleranz fördern, Kompetenzen stärken“ gefördert. Kontakt: Mechthild Roth, E-Mail: m.roth@hillerschevilla.de, 1 035873 41311 1972 2012 Kur inklusive Überraschung für das „Waisenbuch von Neuhörnitz“ Das Kreisarchiv Görlitz hat am Zittauer Standort einen besonderen Buchschatz rundumerneuert zurückerhalten. Am 19. April übergab Maximilian Vincent Uttecht von der Buchrestaurierung Leipzig GmbH das „Waisenbuch von Neuhörnitz 1760-1816“ an den Leiter des Kreisarchives, Cornelius Stempel. „Es handelt sich um ein wertvolles Verzeichnis von Besitzstandsunterlagen und Erbauseinandersetzungen aus der Zeit der frühen Bürokratisierung der Verwaltung“, erklärte Stempel. Die Überraschung: Unter dem stark verschlissenen Papp-Einband, der dem Original- Ledereinband „übergestülpt“ worden war, kam eine farbenfrohe Bemalung in einer speziellen Mischtechnik des 18. Jahrhunderts zu Tage. Bereits 2002 wurde Buch eins, das den Zeitraum von 1627-1762 umfasst, in Leipzig fachgerecht restauriert. Dank der Förderung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder sowie zahlreicher anderer Spenden können die beiden Zeugnisse frühmoderner Buchkunst ab sofort in den Räumen des Kreisarchivstandortes Zittau in einer extra dafür beschafften Ausstellungsvitrine betrachtet werden. Zudem kann digital darin geblättert werden. Fotos: Kreisarchiv Mengelsdorf feiert 625-jähriges Bestehen 02708 Großschweidnitz Rosenstr. 34 (0 35 85) 40 20 04 02708 Löbau Altmarkt 11 (0 35 85) 41 60 32 02708 Löbau Bahnhofstr. 38 (0 35 85) 47 48 49 02739 Eibau Hauptstraße 35 (0 35 86) 78 93 11 02739 Eibau Steinweg 23 (0 35 86) 70 21 41 02742 Neusalza-Sprembg. Talstraße 4 (03 58 72) 3 47 01 02747 Berthelsdorf Hauptstr. 22 (03 58 73) 4 28 08 02747 Strahwalde Löbauer Straße 41 (03 58 73) 25 82 02763 Bertsdorf-Hörnitz Bertsdorfer Straße 34d (0 35 83) 5 86 55 77 02763 Zittau Leipziger Straße 9 (0 35 83) 70 13 94 02763 Zittau Theaterring 4 (0 35 83) 70 92 34 02788 Hirschfelde OT Wittg.Hauptstraße 32b (03 58 43) 2 21 54 02791 Oderwitz Dorfstraße 165 (03 58 42) 2 71 25 02794 Leutersdorf Bergstraße 16 (0 35 86) 78 80 92 02794 Leutersdorf Grüner Weg 4 (0 35 86) 78 73 69 02796 Kurort Jonsdorf Hänischmühe 9 (03 58 44) 7 07 82 02826 Görlitz Reichertstraße 3 (0 35 81) 40 70 29 02826 Görlitz Wilhelmsplatz 12 (0 35 81) 65 30 78 02899 Schönau-Berzdorf An der BHG 4 (03 58 74) 2 35 84 02906 Niesky OT Kosel Krebaer Straße 72 (03 58 94) 3 67 18 02906 Niesky Mittelstr. 34 (0 35 88) 20 74 70 02943 Weißwasser Str. d. Glasmacher 24 (0 35 76) 20 69 52 Mit einem Festwochenende vom 25. bis 27. Mai feiert Mengelsdorf (OT von Reichenbach) das 625- jährige Bestehen auf dem Festplatz am Feuerwehrdepot und Jugendzentrum Mengelsdorf. Am Freitag, um 19 Uhr, beginnt die Festsitzung, es folgt Tanz für Alt und Jung. Der Sonnabend startet 10 Uhr mit einem Trödelmarkt. Um 13.30 Uhr beginnt das Schlossfest im Caritasheim. Zu den Veranstaltungen am Nachmittag sind die tschechischen Partner aus Novoborsko eingeladen. Am Sonntag findet ab 10 Uhr ein kleines Markttreiben statt. Es folgt der Frühschoppen mit der tschechischen Blaskapelle „Sklárská Muzika“. Um 13 Uhr steht das „Mengelsdorfer Bettenrennen“ auf dem Programm. 18 Uhr erfolgt der stimmungsvolle Ausklang mit dem JugendShowOrchester Görlitz e.V. Das Fest wird gefördert von der Europäische Union, der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa über das Ziel3- Programm „Ahoi sousede/Hallo Nachbar“.

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