Aufrufe
vor 4 Jahren

Landkreisjournal Nr. 024/2010

  • Text
  • Buergerin
  • Buerger
  • Ausgabe
  • Landkreisjournal
  • Landkreis
  • Informationen
  • Amtsblatt
Erscheinungsdatum: 08.12.2010

26 Ausgabe 24 8.

26 Ausgabe 24 8. Dezember 2010 Verlagssonderveröffentlichung Landkreis-Journal Amtsblatt Landkreis Görlitz Leserwettbewerb – „Wir freuen uns auf Weihnachten“ Weihnachtsgeschichte Willi Grün Es gibt bestimmte Rituale, die müssen sein. Sie strukturieren unseren Alltag, aber auch unsere Feiertage. So war der Ablauf am Heiligen Abend in meinen Kindertagen immer gleich. Am frühen Nachmittag wurde die Zinkbadewanne in die Küche gehholt, der im Winter neben dem Küchenherd stehende Kanonenofen tüchtig angeheizt und Großeltern, Mutter und ich badeten, danach gab es die beste Kleidung. Es war viel Aufwand für die festliche Reinlichkeit und so teilten sich immer zwei Personen ein Badewasser. Meine Mutter nahm es dann noch zum Wischen der Treppe, weil das Christkind – einen Weihnachtsmann gab es bei uns nicht – doch mit Strümpfen kam und diese nicht schmutzig werden sollten. Heute frage ich mich, wie das Christkind in Hirschfelde, das mit Flugasche vom Kraftwerk immer übersäht war und wo auch im Winter der Schnee schwarz war, in sauberen Strümpfen zu unserem Haus gefunden haben soll. Aber mit fünf Jahren stellt man solche Fragen nicht. Man hofft, dass das Christkind kommt und viele Geschenke bringt. Jedes Jahr kam es allerdings, wenn wir nicht zu Hause, sondern in der Kirche waren. Nur einmal nicht. 1959 stand es am Heiligen Abend wahrhaftig vor mir, ganz weiß gekleidet, das Gesicht und einen Teil des Körpers mit einem Schleier verhangen und unter dem trug es mein größtes und liebstes Geschenk, eine Babypuppe mit Pappmachékopf und Stoffbalg. Einmal habe ich das Christkind zu Gesicht bekommen, und es war wunderschön und die Puppe begleitet mich bis zum Erwachsensein. Heute weiß ich, dass das Christkind die Frau von Gegenüber war, die noch einmal ihr Hochzeitskleid mit Schleier angezogen hatte, um mir eine unvergessenes Weihnachten zu bescheren. Reingard Stephan, Dittelsdorf Das Tannenbäumchen „Willi Grün“ sollt zur Weihnachtstanne werden. Das wird zu stressig, wie ihm schien, wollt weiter wachsen in der Erden. Der Flitter Glitter lockt ihn nicht, viel lieber Vogelnester. Verschwendung pur aus seiner Sicht, er braucht seine Tannenschwester. Willi Grün beschließt die Sabotage, lässt plötzlich viele Nadeln fallen. Schüttelt, knackt sich ganz in Rage, er beweist es diesmal allen. Da oh Schreck der Förster kommt, bepackt mit Spaten, Sack und Schnur. Förster gräbt und nimmt ihn prompt, Willi Grün, der muss zur Kur. Ein großes, tiefes Loch im Garten, mit Düngergabe, Humusbett, wo Mausi, Vöglein, Würmli warten, da ist es gut und himmlisch nett. Zum Weihnachtsfest bekommt er gleich ganz leckre Nüsse Beerenschmuck, mit Schneeflöckchendecke kuschlig weich, Willi Grün erstarkt ruck zuck. So raugeputzt und eins mit der Natur, die Gäste feiern ihren Held, steht elegant und stolz auf weiter Flur, der glücklichste Weihnachtsbaum von dieser Welt. Johanna Ruschke, Rietschen Freude am Licht Noch heute ist in der erzgebirgischen Weihnachtsstube das Licht die Hauptsache. Früher war es mit seinem geschnitzten Träger nicht selten die einzige Festfreude. Diese Freude am Licht bzw. die Sehnsucht danach muss zweifellos als ein Erbteil der alten Bergleute angesehen werden, deren treuer Freund bei der Arbeit unter Tage das Licht war. So schrieb ein Schnitzer unter ein 1910 geschaffenes Holzrelief: „Glück auf, du holdes Sonnenlicht, Sei innig mir gegrüßt. Der achtet deiner Strahlen nicht, der täglich sie genießt.“ Sonja Fischer, Zittau Bild: Claudia Zaddach, Oderwitz Ein besinnliches Weihnachtsfest und einen Glücksstern für das Jahr 2011 wünscht Ihnen das Team der . graphische h werkstätten t t e zittau t gmbh an der sporthalle l 2 • 02763 zittau t Häusliche Alten- und Krankenpflege Oriwol GbR Schwesternstation: Mo.–Fr. 13–15 Uhr Zittauer Straße 19, 02788 Hirschfelde Telefon (03 58 43) 2 07 57, Fax 2 04 66 Die hier genannten Firmen wünschen allen Kunden und Geschäftspartnern eine frohe Weihnachtszeit und ein erfolgreiches Jahr 2011!

Hamtske łopjeno wokrjesa Zhorjelca Ausgabe 24 Verlagssonderveröffentlichung 8. Dezember 2010 27 Leserwettbewerb – „Wir freuen uns auf Weihnachten“ Reingard Stephan aus Dittelsdorf schickte uns dieses Bild ein. Ein Pantoffel für den Nikolaus Es klingelt. Nils läuft zur Tür. Viktor überholt ihn und bellt wie verrückt. „Haltet den Hund fest“, ruft Mama aus der Küche. Jenny packt ihn am Halsband. Nils macht die Tür auf. Draußen steht der Postbote mit einem Paket. „Von Oma! Darf ich’s gleich auspacken“, fragt Nils. Da steht doch „Erst an Weihnachten öffnen!“ drauf, sagt Jenny. „Schade“, sagt Nils und krault Viktor hinter den Schlappohren. Drei Monate ist der Spaniel erst alt, aber schon sehr schlau. Wenn ein Fremder sich der Tür nähert, dann bellt er wie ein Höllenhund. Aber wenn Papa abends nach Hause kommt, dann steht Viktor hinter der Tür, schnuppert, wedelt mit dem Schwanz und bellt kein bisschen. Sobald Papa hereinkommt, springt Viktor an ihm hoch. Wenn der nicht als Erster begrüßt wird, zerrt er an den Schuhbändern. Nützt auch das nichts, rennt er los und holt Papas Pantoffeln. Viktors Gebell hat Niki aus dem Mittagsschlaf geweckt. Mit dem Teddy unterm Arm kommt er schläfrig angetapst. „Hat der Mikilaus geklingelt?“ „Nein, es war der Postbote“, sagt Nils. „Aber heute ist doch Mikilaustag“, beharrt Niki. „Er kommt erst, wenn es dunkel ist“, sagt Jenny. Draußen wird es dunkel. Da poltert es plötzlich an der Tür. „Der Nikolaus“, ruft Niki und springt auf Jennys Schoß. Es rumpelt und pumpelt. Man hört eine Glocke bimmeln. „Aufmachen!“ ruft eine tiefe Stimme. Nils hält Viktor fest. Jenny hält Niki fest. Da kommt der Nikolaus ins Zimmer. Er stellt einen Sack auf den Boden. Dann schlägt er ein dickes Buch auf. Was da nicht alles drin steht! Viktor beeindruckt das gar nicht. Er springt am Nikolaus hoch. Er knabbert an seinen Schuhbändern. Als der Nikolaus ihn nicht beachtet, schleppt er Papas Pantoffeln an. Der Nikolaus ist ein bisschen verwirrt. „Lass das“, schimpft er halblaut. Da läuft Viktor einfach weg. In einer Ecke zerlegt er die Pantoffeln in kleine Stücke. Keiner bemerkt es, denn jetzt bindet der Nikolaus den Sack auf. Er hat für jeden ein Päckchen, sogar für Viktor. Es ist lang und schmal. Viktor schnuppert, dann rupft er das Papier in Fetzen. Eine Bockwurst ist drin - das hat er gleich gerochen. Tja, Hunde haben eine feine Nase…. Margit Hoffmann, Görlitz (Auszug) 02763 Zittau • Max-Müller-Str. 25 (0 35 83) 70 42 12 Betrieb Hirschfelde • (03 58 43) 2 53 16 Wettbewerbs- Gewinner Die Gewinner des diesjährigen Leserwettbewerbes werden in der Ausgabe des Landkreisjournales am 19. Januar bekannt gegeben. Wir wünschen allen Einwohnern des Landkreises Görlitz ein Frohes Fest und einen guten Start ins Jahr 2011.

Amtsblatt / Landkreisjournal